Spieleinstieg #10 : Wie werde ich Game Designer in der Spielebranche?

31.01.2014

Interview mit Verena Steffens von CipSoft:
“Über die Offenheit der Jobbezeichnung ‚Game Designer‘ und die Fähigkeit, zwischen den Zeilen lesen zu können”

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Heute präsentieren wir euch einen weiteren Teil unserer Spieleinstieg-Reihe zum Thema „Einstieg in die Spielebranche“. Verena Steffens (24) hat sich Zeit für unsere Fragen genommen. Die Game Designerin von CipSoft verrät, dass sie in ihrem Job viele Verantwortungen jonglieren muss. So ist sie neben der Erdenkung von Spielfunktionen auch mit Designfragen oder Community-bezogenen Aufgaben beschäftigt. Insgesamt ergibt sich das Bild eines enorm facettenreichen Berufs, aber lest selbst!

Übrigens, CipSoft suchen im Moment eine/n Softwareentwickler/in im Bereich Online Spiele.

1. Was macht ein Game Designer und wie sieht Dein typischer Tagesablauf aus?

Verena: Als Game Designer bei CipSoft bin ich speziell für unser MMO Tibia zuständig. Dabei beschäftige ich mich in erster Linie damit, wie etwas im Game funktionieren soll  bzw. wie Spielregeln und  Systeme  in Zukunft aussehen werden. Dazu recherchiere ich viel. Ich sammle und erarbeite  Feature Vorschläge aus denen ich anschließend Game Design Dokumente konzipiere. Während dieser Arbeit ist es jederzeit wichtig, das Game an vorderster Stelle zu sehen und stets zu kontrollieren ob es nicht doch vielleicht eine geeignetere Alternative gibt.

Zusätzlich gibt es auch noch andere Dinge um die ich mich kümmere, wie etwa die Betreuung von speziellen Spielergruppen zu Game Design relevanten Themen oder ich linse mal unseren Prototypen über die Schulter und schaue mir Konzepte an. Außerdem trage ich dafür Sorge, dass das Tibia-Team vor lauter Arbeit nicht den Kontakt zu Tibia verliert.
Einen typischen Tagesablauf gibt es bei mir nicht. Und das ist auch gut so – denn auf diese Art bleibt es spannend. Ich habe viele verschiedene Aufgaben, die alle bearbeitet werden wollen.

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2. Seit wann arbeitest du in der Games-Branche?

Verena: Seit dem Frühjahr 2013

3. Wie verlief dein Einstieg in die Games-Branche?

Verena: Nach der Uni verlief es zugegebenermaßen etwas holprig, was wohl auch daran lag, dass das Jahr sich dem Ende neigte und viele Firmen ihre Stellen erst zum nächsten Jahr ausschrieben. Dann ging allerdings alles ziemlich schnell: erst habe ich ein Praktikum in einem Münchener Start-up-Unternehmen begonnen und anschließend eine Festanstellung bei CipSoft bekommen.

4. Was für eine Ausbildung hast Du gemacht? Und wie  gut hat dich deine Ausbildung auf deinen jetzigen Job vorbereitet?

Verena: In München habe ich unter Micheal T. Bhatty Game Design studiert und meinen Bachelor gemacht. Zusammen mit den vielen Gameprojekten und dem breiten Spektrum an Themen hat er meinen Kommilitonen und mir ein breites Wissen und eine gute Basis für den beruflichen Einstieg in die Branche geschaffen.

5. Welchen Tipp würdest du Bewerbern geben, die sich als Game Designer bei Spielefirmen bewerben?

Verena: Seid darauf gefasst, dass jede Firma etwas anderes von einem Game Designer erwartet. Oft werden  „Hybridklassen“ gesucht. Darum ist es eigentlich nie verkehrt sich auch verstärkt mit anderen Bereichen, wie zum Beispiel Programmierung, Level Design oder Art  auseinander zu setzen. Jede weitere Fähigkeit kann einem später sehr nützlich sein, beispielsweise helfen sie dazu ein größeres Verständnis für die Arbeit der Mitarbeiter zu entwickeln. Schaut daher ganz genau in der Jobbeschreibung auf die Anforderungen und lest auch zwischen den Zeilen.

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6. Wenn du einen neuen Kollegen für den Bereich Game Design einstellen solltest – auf was würdest DU besonderen Wert legen?

Verena: Neben der beruflichen Kompetenz würde ich sehr stark darauf achten, ob der künftige Kollege teamfähig ist und zu uns auch menschlich passt. Denn gerade als Game Designer arbeitet man verstärkt mit unterschiedlichen Bereichen zusammen, ein harmonisches und effizientes Zusammenspiel ist hierbei sehr wichtig.

7. Unvergesslich. Welchen Moment als Gamer wirst Du niemals vergessen?

Verena: Wow, da gibt es einige Momente – angefangen hat es mit den Computerspielen bei mir ja schon im zarten Alter von 4 Jahren. Ich glaube aber der einschneidendste Moment war, als meine Mutter irgendwann als ich 14 oder 15 Jahre alt war entschied, dass ich jetzt zu groß sei um Games zu spielen. Glücklicherweise konnte ich sie letztendlich doch überzeugen, dass man nie zu alt für Videospiele ist. Und jetzt spielt sie sogar dann und wann gerne eine Runde mit mir Wii.

8. Zeit für schamlose Eigenwerbung: Welches Spiel, private Projekt oder sonstiges müssen unsere Leser einfach kennenlernen?

Verena: Da wäre als erstes unser Hardcore-Fantasy-MMORPG Tibia zu nennen, welches schon seit 1997 erfolgreich läuft und eine treue Community aufgebaut hat. Wer open pvp und death penalty mag, der sollte sich den tibianischen Herausforderungen stellen.
Denjenigen, die gerne auf ihrem Phone zocken lege ich TibiaME ans Herz. Zu guter Letzt lohnt es sich stets auch einen Blick auf unsere Homepage und damit auf unsere innovativen Prototypen zu werfen.

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Wir danken Verena ganz herzlich für diesen Blick hinter die Kulissen und in ihren Alltag. Klingt, als sei der Beruf als Game Designer genau so herausfordernd, wie belohnend. Wollt Ihr den selben Weg gehen, wie Verena? Dann schaut auf unser Portal www.games-career.com. Offene Stellen im Game Design können wir zur Zeit reichlich anbieten.

 

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Games-Career Blog
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