Du möchtest dich bei einem Unternehmen der Games Branche bewerben, doch steht dir das Erstellen der Bewerbung bevor? Du bist Dir unsicher, was darin relevant und was eher zweitrangig ist? Du hast Angst, dass dir dabei unnötige Fauxpas unterlaufen? – Dann bist du mit unserer Reihe „Richtig bewerben: Recruiter der Spielebranche geben praktische Bewerbungstipps“ bestens bedient, denn hier berichten erfahrene Recruiter der Branche regelmäßig, worauf es ihnen ankommt und was es besonders zu beachten gilt. Barbara Pitula, HR Business Partner und Recruiter bei GameDuell, hat sich mit unseren Fragen auseinandergesetzt – und weist auf böse Stolperfallen, wie z.B. Flüchtigkeitsfehler hin.
Games-Career.com: Wie wichtig ist heute noch das Anschreiben?
Barbara Pitula: Ein Anschreiben ersetzt zwar keinen Lebenslauf, kann aber in jedem Fall hilfreich sein um seiner Motivation Ausruck zu verleihen. Es gibt dem Bewerber die Chance einen konkreten Bezug zum Unternehmen sowie der Position herzustellen und zeigt zudem auch, dass er sich Zeit für die Bewerbung genommen hat.
Games-Career.com: Wie muss eine Bewerbungsmappe aussehen, um positiv aufzufallen?
Barbara Pitula: Eine Bewerbungsmappe im klassischen Sinne gibt es eigentlich nicht mehr. Bewerbungen sollten bei uns digital eingereicht werden. Dabei wirkt sich die Vollständigkeit als auch die Sorgfältigkeit der Bewerbung positiv aus. Nur so können wir uns ein gutes Gesamtbild vom Bewerber machen. Hierzu gehören im Idealfall Lebenslauf, Anschreiben, Referenzen und ggf. Arbeitsproben.
Games-Career.com: Was gehört in eine gute Bewerbung von einem Game Artist?
Barbara Pitula: Ganz klar, das Portfolio! Dabei sollten Artists darauf achten, dass das zusammengestellte Portfolio zum Unternehmen selbst passt (hinsichtlich Style, Themes…). Schön wäre auch, wenn die Stärken bzw. der Fokus ersichtlich werden (Character, backgrounds…) und das Portfolio auch erkennen lässt wie flexibel und vielfältig ein Artist ist.
Games-Career.com: Welche Schlüsselqualifikationen sollte ein Community Manager besitzen, um mit seiner Bewerbung zu punkten?
Barbara Pitula: Gerade als Community Manager sollten Bewerber beim Anschreiben als auch beim Lebenslauf auf ihre Ausdrucksweise und Rechtschreibung achten. Das Anschreiben prägt den ersten Eindruck, es gibt dem Bewerber die Chance sich als passende Person für die Position darzustellen. Unsere Community Manager sind die Schnittstelle zwischen unseren Usern und dem Unternehmen, deshalb ist es wichtig Fingerspitzengefühl zu haben. Als Soft Skills sollten Community Manager auf jeden Fall Empathie und soziale Kompetenz zum Ausdruck bringen.
Games-Career.com: Wie viel Kreativität ist bei der Bewerbung erlaubt?
Barbara Pitula: Wenn Kreativität Teil der eigenen Persönlichkeit ist, die man gerne auch schon bei der Bewerbung zum Ausdruck bringen möchte, dann gerne viel davon. Dabei sollten die Bewerbungsunterlagen jedoch so gestaltet sein, dass sie nach wie vor gut lesbar und strukturiert sind, so dass wir die entscheidenden Kriterien ohne Zweifel erkennen können.
Games-Career.com: Bei welchen Stellen ist euch wichtig, dass Bewerber Erfahrung mit der Games-Branche haben und bei welchen haltet ihr es für nachrangig?
Barbara Pitula: Grundsätzlich lässt sich sagen, dass sich bereits gesammelte Erfahrungen in der Games-Branche bei jeder Position positiv auswirken. Je nach dem wie nah an den Games gearbeitet wird, unterscheidet sich jedoch die Wichtigkeit dieser Erfahrung. In den Bereichen Game Art, Game Development, Game Production, Game Design und teilweise auch im Marketing ist die Branchenerfahrung wünschenswert. Eher zweitrangig dagegen in den Support Teams wie Accounting, HR u.ä.
Games-Career.com: Möchtet ihr in Anschreiben noch lesen, dass der Bewerber seit seiner Kindheit Computerspiele spielt oder sollte bereits dort ausschließlich auf die fachlichen Qualifikationen eingegangen werden?
Barbara Pitula: Es ist in jedem Fall schön zu erfahren, wenn die Leidenschaft für Games geteilt wird.
Games-Career.com: Was möchtest du 2017 nicht mehr in einer Bewerbung lesen?
Barbara Pitula:
- E-Mails, die offensichtlich an eine Reihe von Firmen geschickt werden
- Fehlerhafte Bewerbungen, wo gleich ersichtlich wird, dass der Bewerber nicht auf Feinheiten geachtet hat wie richtiger Ansprechpartner oder Rechtschreibfehler.
- Der Aufbau, sowie der Inhalt der Bewerbung sollten authentisch verfasst sein.
Games-Career.com: Was möchtest du 2017 in einer Bewerbung lesen?
Barbara Pitula:
- Wieso einem Bewerber die Stelle aufgefallen ist und was ihn dazu bewogen hat sich zu bewerben.
- Kenntlich machen, dass sich der Bewerber mit der ausgeschriebenen Position auseinandergesezt hat.
Vielen Dank, liebe Barbara, für die hilfreichen Tipps – und viel Erfolg beim Recruiting!
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