Creative City Berlin ist die zentrale Plattform für Künstler, Kulturschaffende und die Kreativwirtschaft in Berlin. Das Portal informiert über Fördermöglichkeiten, Workshops, Events und Kulturereignisse in der Hauptstadt. Wichtiger Teil des Angebotes ist die Jobbörse, auf der ab sofort auch die Stellenangebote von Games-Career.com aus Berlin ausgespielt werden. Games-Career.com sprach mit Jens Thomas, Chefredakteur von Creative City Berlin, über Karrierechancen in der Kreativwirtschaft in Berlin.
Games-Career: Erzähle ein wenig mehr über Creative City Berlin. Was macht Ihr und welche Ziele verfolgt Ihr?
Jens Thomas: Wir sind die zentrale Plattform für Künstler, Kulturschaffende und die Kreativwirtschaft in Berlin – und ein Projekt der Kulturprojekte Berlin, einer landeseigenen GmbH zur Förderung und Vernetzung von Kultur. Was wir machen: Wir informieren über aktuelle Fördermöglichkeiten, Workshops, Events, Jobs und berichten über Kulturereignisse. Im CCB Magazin lassen wir Akteure zu Wort kommen, wir vernetzen uns mit anderen Partnern und Plattformen und präsentieren kreative Köpfe dieser Stadt. Die Berliner Akteure nutzen unsere Plattform aber auch selbst: sie inserieren Jobs oder freie Räume, laden Veranstaltungen hoch oder treten mit unserer Community in Kontakt. Dann haben wir auch noch drei zusätzliche Beratungsangebote an unserer Seite: eines zur Kulturförderung, den Kulturförderpunkt Berlin, eines für Selbständige der Kreativwirtschaft, die Kreativwirtschafsberatung Berlin, und eines zu Crowdfunding von der Plattform Crowdfunding Berlin. Wir saßen vor ein paar Jahren einmal im Büro und haben versucht, die Arbeit von Creative City Berlin auf eine Formel zu bringen. Das klingt dann so: „Wir glauben, dass innovative Lösungen die Welt von morgen ein Stück weit besser machen. Und wir unterstützen die, die in Berlin daran arbeiten“. Lassen wir das doch einfach mal so stehen.
Games-Career: Welchen Stellenwert hat die Games-Branche in der Berliner Kreativwirtschaft?
Jens Thomas: Sie hat natürlich – am monetären Wert gemessen – eine große Bedeutung. Die Zahlen zur Kreativwirtschaft lesen sich letztlich auch darum so gut, weil der Games-Markt derjenige ist, der über die Jahre den größten Zuwachs hat. Man muss aber wissen: Wenige erwirtschaften hier viel, viele wenig(er). Das Zentrale, oder auch interessante, ist nun aber, dass die Gameswirtschaft vor allem auch den Link in andere Bereiche schafft: Die Filmindustrie profitiert vom Games-Markt und umgekehrt. Das Digitale befeuert das Analoge, das Analoge erhält Einzug ins Digitale – und Interdisziplinarität erzeugt oft etwas vollkommen Neues. Ein Beispiel: Der Berliner Stadtkunstverein Urban Dialogues entwickelt seit geraumer Zeit mit dem EU-Projekt Labour Games 40 Spiele in einem Expertenteam in vier verschiedenen Ländern. Es geht um Fragen wie: Was kann die Arbeitswelt von einem Spiel lernen? Wie lässt sich Kunst konzeptionell und spielerisch so nutzen, dass zum Schluss eine ganze Gesellschaft davon profitiert? Wir haben Labour Games mit dem Siegel Berlin’s Best für ihre Arbeit ausgezeichnet. Solche Projekte haben Leuchtturmcharakter.
Games-Career: Habt Ihr spezielle Angebote für lokale Spieleentwickler?
Jens Thomas: Auch lokale Spieleentwickler nutzen unser Netzwerk, na klar. Die Übersicht findet ihr hier. Unser Mehrwert ist aber vor allem der, mit anderen Branchen in Berührung zu kommen und Synergien herzustellen.
Games-Career: Seit Dezember werden Stellenangebote von Games-Career auf Eurer Jobbörse ausgespielt. Welche Jobs werden darüber hinaus auf Creative City Berlin angeboten?
Jens Thomas: Ziemlich viele, du findest täglich um die 2.500 Jobangebote aus 12 Sektoren im Überblick. Alles ist kostenlos. Dazu kooperieren wir auch noch mit anderen Jobbörsen, deren Berliner Jobs bei uns zusätzlich zu den Nutzer-Eintragungen abgebildet werden. Zu unseren Partnern gehören kulturmanagement.net, das Auge, Creative Set und viele andere – auch ihr seid ja jetzt mit dabei. Das freut uns. Weiter so!
Games-Career: Neben Jobs bietet Ihr auch eine Projektbörse an. Was hat es damit auf sich?
Jens Thomas: Die Projektbörse ergänzt die Jobbörse und war im Grunde der logische und konsequente nächste Schritt. Wir entwickeln die Plattform stetig weiter und passen sie an die Bedürfnisse der Akteure an. Vor ein paar Jahren wurde dann klar: Die Leute suchen nach freien Räumen, nach Equipment, nach Partnern zur Zusammenarbeit und wollen eine Anlaufstelle für Know-how-Transfer. Dafür ist die Projektbörse gemacht. Ein Marktplatz der Möglichkeiten.
Games-Career: Welche Themen stehen für Creative City Berlin in 2019 auf der Agenda?
Jens Thomas: Viele. Unsere Themenpalette bildet immer die Vielfalt der ganzen Szene und Kultur ab. Aktuell stehen bei uns aber vor allem zwei zentrale Themen auf dem Zettel: Zum einen die Digitalisierung, weil an ihr einfach keiner vorbeikommt. Zum anderen der Bereich Nachhaltigkeit, nennen wir es mal unternehmerische, soziale und/oder ökologische Verantwortung. Zur Digitalisierung planen wir gerade Beiträge mit vielen Autoren, die, so der Plan, im nächsten Jahr in einem Print-Magazin gebündelt werden. Es geht um Fragen wie: Wie verändert die Digitalisierung die kreativen Branchen? Wie nutzen Kreativschaffende digitale Strategien? Welche digitalen Strukturen brauchen Kreative im Netz und welche Arbeitsmodelle muss es in der Zukunft geben? Der zweite Schwerpunkt ist der der Nachhaltigkeit, ein abgegriffener Begriff, ich weiß. Aber die Themen Soziales und Ökologie werden für Kunst- und Kulturakteure immer wichtiger – Künstler und Kultureinrichtungen setzen sich für Geflüchtete ein, Modedesigner produzieren nach fairen und umweltverträglichen Standards und so weiter und sofort. Hier setzen wir an und werden einen neuen Serviceteil erarbeiten und viele Beiträge im CCB Magazin publizieren.
Wir haben Lust darauf. Wir machen das. Schaut einfach mal rein.
Games-Career: Wir bedanken uns für das Interview, Jens! Viel Erfolg und auf erfolgreiche Zusammenarbeit. Allen Leser*innen empfehlen wir einen Blick auf die Website Creative-city-berlin.de.