Hamburg ist nicht nur Medien- und Handelsstadt, sondern auch Gründerstadt. Um die ständig weiter wachsende Innovationskultur und Start-up-Szene in der Hansestadt zu stärken, setzt die Standortinitiative für die Medien- und Digitalwirtschaft nextMedia.Hamburg sich seit Anfang 2014 dafür ein, die Rahmenbedingungen für Startups in Hamburg zu verbessern. Das Team von nextMedia.StartHub bildet hier eine zentrale Anlaufstelle für junge Unternehmen und bietet schnellen Support zum Thema Gründung und vermittelt Kontakte zu relevanten Ansprechpartnern der Stadt. Wir haben uns mit May-Lena Signus, Leiterin und Ansprechpartnerin bei nextMedia.StartHub, zum Interview verabredet. Im Gespräch haben wir erfahren wie May-Lena und ihr Team die Hamburger Start-up-Szene unterstützen und welche speziellen Möglichkeiten es für Gründer aus der Spielebranche gibt.
Games-Career: Der nextMedia.StartHub bietet eine zentrale Anlaufstelle für Gründer aus der Medien- und Digitalbranche und Start-ups. Was unterscheidet den nextMedia.StartHub Hamburg von anderen Beratungsangeboten für Existenzgründung?
May-Lena: Wir verstehen uns vor allem als Koordinierungsstelle für die bestehenden Beratungsangebote. In unserer Analyse der Bedarfe haben wir festgestellt, dass es ganz viele tolle Angebote gibt – woran es hapert, ist häufig die Transparenz. Viele Gründer fühlen sich erschlagen von den vielen Angeboten und stellen sich die Frage, welche davon für sie denn nun tatsächlich auch relevant sind. Da kommen wir ins Spiel. Wir bieten eine Orientierungsberatung, in der wir gemeinsam mit dem Startup schauen, wo es gerade steht und welches die nächsten Schritte sind. Wir bieten dann einen Überblick über die für die jeweilige Phase relevanten Angebote und vermitteln einen direkten Kontakt. Diese Orientierungsberatung umfasst sowohl städtische, als auch private Angebote und Services und ist natürlich vollkommen kostenlos.
Games-Career: Wie unterstützt nextMedia.StartHub Hamburg konkret?
May-Lena: Zum ersten, wie eben beschrieben, durch unsere Serviceangebote: Orientierungsberatung gibt es in der Startup-Sprechstunde, darüber hinaus findet man im Starter Kit auf unserer Website auch viele wichtige Informationen zum Thema Gründung eines Startups. Gemeinsam mit dem betahaus haben wir zudem eine Workshop-Reihe für Startup-Gründer entwickelt, in der wir von den rechtlichen Basics über mögliche Finanzierungsformen bis hin zu konkreten Tools und Methoden vermitteln. Außerdem wollen wir die Startup-Szene innerhalb der Stadt und auch darüber hinaus sichtbarer machen. Wir prüfen dafür bestehende Events und Formate, ob sie ggf. Anknüpfungspunkte für Startups bieten, und entwickeln dann entsprechende Formate. Aktuell bieten wir Startups u.a. die Möglichkeit, sich als Hamburg-Botschafter für die SXSW in Austin, Texas, zu bewerben. Zudem wird es beim newTV-Kongress sowie den IT-Strategietagen Startup-Slots geben, für die aktuell die Calls laufen.
Was unsere weiteren Projekte am Standort angeht und die Möglichkeiten, die wir für Startups anbieten, lohnt es sich, unseren Newsletter zu abonnieren, um auf dem Laufenden zu bleiben. Hierin informieren wir regelmäßig zu den Angeboten und Möglichkeiten für Startups: http://www.nextmedia-hamburg.de/nc/registrierung/.
Games-Career: Welche speziellen Angebote bietet ihr für Gründer und junge Unternehmer aus der Spielebranche?
May-Lena: Grundsätzlich sind alle oben genannten Formate des StartHubs auch für Gründer aus dem Games-Bereich offen. Zudem ist die Initiative gamecity:Hamburg ein Teil von nextMedia.Hamburg. Gemeinsam mit Stefan Klein arbeiten wir aktuell auch an Formaten, die sich spezieller an der Games-Szene orientieren. So wollen wir zum Beispiel in unserer Workshop-Reihe auch Themen anbieten, die konkreter auf die Bedarfe von Games-Startups eingehen. Dazu gibt es dann bald weitere Informationen auf unserer Website und im Newsletter.
Games-Career: Gibt es Game-Start-ups oder Spieleentwickler die euren Service bereits in Anspruch nehmen?
May-Lena: Ja, wir hatten schon einige Gründer aus dem Spielebereich in unserer Sprechstunde und auch bereits Gespräche zu weiteren Kooperationsmöglichkeiten.
Games-Career: Wie viele Game-Start-ups gibt es momentan in Hamburg und habt ihr eine Schätzung für ganz Deutschland?
May-Lena: Aktuell zählen wir 153 Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette „Games“, in denen insgesamt 4.524 Mitarbeiter arbeiten (siehe http://www.nextmedia-hamburg.de/initiative/gamecityhamburg/lokale-games-branche/). Darunter sind sowohl Startups, als auch bereits etabliertere Unternehmen zusammen gefasst. Im aktuellen Hamburg Startup Monitor haben sich 24 Startups unter der Branche „Games“ eingetragen. Auf dieser Basis Schätzungen für ganz Deutschland abzugeben, halte ich für schwierig. Der BIU geht in seiner aktuellen Analyse ja von insgesamt 450 Unternehmen in der Spielebranche aus. Allerdings gibt es hier leider keine Erfassungen dazu, wie viele hiervon noch in der Startup-Phase sind.
Games-Career: Famous last words?
May-Lena: Wir freuen uns, wenn zukünftig noch mehr Games-Startups unsere Angebote in Anspruch nehmen. Wenn es Fragen oder Ideen/Anregungen gibt, wie wir euch noch besser unterstützen können, immer gerne her damit.
Wir bedanken uns bei May-Lena für das interessante und aufschlussreiche Gespräch und wünschen ihr für die Zukunft alles Gute. Weitere Informationen zu nextMedia.StartHub sowie Termine der Sprechstunde und Workshops findet ihr hier.