Manuel Schmuki arbeitet seit dem Jahre 2020 als Full-Stack-Developer für das Fußball-Compuerspiel FIFA des digitalen Spieleentwicklers Electronic Arts (EA). In diesem Interview berichtet er von seiner Ausbildung am SAE Institute in Köln, seinen Start in die Spielebranche und, wie es ist, für einen der größten Computerspiele-Hersteller der Welt zu arbeiten.
Games-Career.com: Manuel, seit Mitte 2020 bist du Software Developer bei Electronic Arts (EA). Zuvor warst du in anderen Wirtschaftsbereichen tätig. War es schon immer dein Traum, Computerspiele zu programmieren oder wie kam es zu deinem Einstieg in die Games-Branche?
Manuel Schmuki: Selber Spiele zu entwickeln war schon immer ein Traum von mir. Auch wenn ich am Anfang natürlich noch überhaupt keine Vorstellung davon hatte, wie viel Arbeit eigentlich in so ein Spiel fließen kann.
Games-Career.com: Deine Stellenbeschreibung lautet „Software Developer – Full Stack“. Sprich du bist sowohl in der Frontend- als auch Backend-Entwicklung tätig und damit ein echter Allrounder. Was reizt dich an deinen Aufgaben?
Manuel Schmuki: Ich mag die Abwechslung und die Möglichkeit, sich in neue Bereiche vertiefen zu können. Das gibt einem auch die Möglichkeit Verantwortung für Themen zu übernehmen, oder bestimmte Dinge voranzutreiben. Unabhängig davon, ob das jetzt Frontend oder Backend ist. Ein ehemaliger Arbeitskollege hat immer gesagt: “Die Mischung macht’s”.
Games-Career.com: Bei EA arbeitest du an der Weiterentwicklung des Blockbusters FIFA mit. Was machst du dort genau? Und muss man Fußball-Fan sein, um deinen Job zu machen?
Manuel Schmuki: Ich arbeite an einer Software, die es tausenden von Nutzern ermöglicht, Fußballdaten zu sammeln, organisieren und in das Spiel zu exportieren.
Als Spieler von FIFA macht man sich wahrscheinlich nicht oft Gedanken darüber, wie sichergestellt wird, dass z.B. die Spieler die passenden Sponsoren auf den Trikots haben, dass Fans die richtigen, authentischen Fangesänge trällern, oder wie Transfers in der echten Welt ins Spiel synchronisiert werden. Dahinter stecken unzählige aufwendige Prozesse, diese Daten zu sammeln und natürlich auch zu verifizieren.
Es hilft auf jeden Fall, zumindest an Fußball interessiert zu sein. 😉 Aber ich würde nicht sagen, dass es ein Muss ist. Ich glaube, dass viele Entwickler in Bereichen arbeiten, zu denen sie keinen direkten Bezug haben, was auch sehr spannend sein kann. Ich fand es z.B. immer wieder erstaunlich zu erfahren, was hinter den Kulissen alles zusammenkommen muss, damit FIFA existieren kann.
Games-Career.com: Sucht ihr aktuell neue Kolleginnen und Kollegen in Köln? Wo kann man sich bewerben?
Manuel Schmuki: Wenn diese Pandemie etwas Gutes mit sich gebracht hat, dann sicher, dass viele Firmen nicht mehr so ortsgebunden suchen und offener gegenüber Remotearbeit sind. Electronic Arts zählt auch dazu, wodurch man jetzt auch überall in Deutschland Zugang zu vielen Stellen in verschiedenen Projekten hat.
Aber auch vor Ort in Köln gibt es immer wieder Angebote. Ich würde dazu https://www.ea.com/de-de/careers oder LinkedIn im Auge behalten.
Games-Career.com: Was schätzt du an der Games-Branche besonders und was nervt dich?
Manuel Schmuki: Die Aufgaben sind oft sehr speziell und man bekommt die Möglichkeit sich mit Themen auseinanderzusetzen, die für andere Branchen wahrscheinlich eher unüblich sind.
Wer die News aus der Branche mitverfolgt weiß allerdings, dass global in der Branche oft Arbeitsbedingungen herrschen, die man als Entwickler in anderen Branchen nicht in diesem Ausmaß kennt. Durchschnittlich niedrigeres Gehalt, geringere Jobsicherheit, hohes Stress- und Crunchpotential durch harte Deadlines und schlechte Work-Life-Balance.
Ich habe das Glück, dass ich von diesen Negativpunkten nicht betroffen bin und sich EA z.B. auch offen gegen Crunch ausspricht. Es sind auf jeden Fall Themen, auf die man in Bewerbungsgesprächen, egal bei welcher Firma, achten sollte.
Games-Career.com: Dein Handwerkszeug hast du u.a. am SAE Institute erlernt. Was hast du dort studiert und wie hat dich dein Studium auf dein Berufsleben vorbereitet?
Manuel Schmuki: Ich habe den B.Sc. in Games Programming absolviert, mit dem man sich viel elementares Wissen zur Spielprogrammierung aneignet. Mir war davor nicht wirklich bewusst, wie ein grundlegender Game-Loop funktioniert, oder wie all die grafischen Elemente eines Spiels überhaupt auf den Bildschirm gerendert werden. Dieses Verständnis hilft mir heute bei vielen Aufgaben.
Auch für private Hobbyprojekte und Spiele war das Arbeiten mit Engines wie Unity oder Unreal im Studium essentiell, um “mal eben” einen Prototypen für eine Spieleidee oder einen Game Jam zu entwickeln.
Games-Career.com: Warum hast du dich damals für ein Studium am SAE Institute entschieden?
Manuel Schmuki: Ich hab damals noch in der Schweiz gelebt und bin für einen “Schnuppertag” nach Köln gekommen, um ein paar Vorlesungen und den Campus zu sehen. Mich hat es sehr angesprochen, dass die Studierenden nicht einfach nur zum “Theorietanken” zum Campus gefahren sind, sondern auch direkt an einem kleinen Projekt gearbeitet haben, um die Theorie umzusetzen.
Auch, dass sich viele nach den Vorlesungen getroffen haben, um daran mit anderen weiterzuarbeiten, oder mit dem Dozenten Fragen durchzugehen. So habe auch ich meine Zeit am SAE Institute erlebt und ich würde auch heute noch sagen, dass es eine tolle Umgebung ist, um Spieleentwicklung zu lernen
Games-Career.com: Welche bleibenden Erinnerungen hast du an deine Studienzeit?
Manuel Schmuki: Auf jeden Fall die Nominierung unseres Virtual Reality Abschlussprojektes “Louie Cooks” beim Deutschen Computerspielpreis. Es war eine sehr verrückte Zeit und, wenn ich so darüber nachdenke eigentlich auch ein schöner Abschluss für die Studienzeit.
Games-Career.com: Vielen Dank für das Interview, Manuel. Wir wünschen Dir alles Gute für deine Zukunft.