Hamburgs Spielebranche zeigt Flagge
Frei nach dem Motto „QUEER-Einsteiger willkommen!“ lädt gamecity:Hamburg die ansässige Spielebranche am 28. Juli zum ersten offiziellen LGBT-Pubcrawl über die Lange Reihe in St. Georg ein. Zeit, sich einmal Gedanken um Lesbians, Gays, Bisexuals und Transgenders in Videospielen und der Branche zu machen!
Doch zunächst noch ein paar Details zum Pupcrawl am Dienstag, dem 28. Juli: Erster Treffpunkt wird das Kyti Voo sein. Hier könnt ihr euch um 18:30 Uhr einfinden, um verschiedene Perspektiven und Aspekte rund um das Thema „LGBT am Arbeitsplatz“ in lockerer Atmosphäre zu diskutieren. Eine Stunde später wird dann die Location gewechselt – es geht in die M&V Gaststätte. Auch hier stehen entspannte Gespräche und Impulsvorträge auf dem Programm.
Der LGBT-Pubrawl steigt anlässlich der Hamburger Pride Week 2015, zu der natürlich auch der Christopher Street Day gehört. Hier könnt ihr euch per Eventbrite anmelden, natürlich kostenlos!
Leider sind Dinge wie die Gleichstellung der gleichgeschlechtlichen Ehe heute noch immer nicht selbstverständlich. Umso schöner, dass der Fortschritt in die richtige Richtung weiter Fahrt aufnimmt: Seit Juni ist die Homo-Ehe in den USA flächendeckend legal, und auch hierzulande konnten diverse Bundesländer einen gemeinsamen Entschließungsantrag in den Bundesrat einbringen, der die Bundesregierung zum Handeln auffordert.
Homosexualität wird in Games immer präsenter
Der „Moment“ im The Last of Us DLC „Left Behind“
Während die Dinge „IRL“ also Form annehmen, lohnt sich ein Blick in die Welt der Videospiele um zu erforschen, wie es hier um schwule, lesbische oder transsexuelle Charaktere steht. (Achtung, das geht vielleicht nicht ganz ohne Spoiler!)
RPG-Fans wird da als erstes Bioware einfallen. Das kanadische Studio konnte mit den Mass Effect Spielen und dem aktuellen Dragon Age: Inquisition bereits unter Beweis stellen, dass gleichgeschlechtliche Beziehungen in Games möglich sind und ihren Beitrag zu einer lebensnahen Erfahrung leisten.
Ebenfalls nicht verstecken müssen sich die Kollegen von Naughty Dog. In The Last of Us kommen gleich mehrere Figuren vor, die sich offensichtlich zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlen. Schön zu sehen ist hier vor allen Dingen, dass der schwule Überlebenskünstler und Fallenexperte Bill keine altbackenen Klischees vertritt, sondern als rau, tough und maskulin daherkommt. Auch Co-Hauptcharakter Ellie sucht die Liebe „am eigenen Ufer“. Sie könnte man durchaus bereits als eine der beliebtesten Figuren moderner Games betiteln – ein echtes Zeichen!
Gone Home und Life is Strange kommen zeigen zwei weitere Beispiele für Games, in denen Beziehungen zwischen weiblichen Protagonisten zelebriert werden.
Communities haben Besserungsbedarf
Auch diese Interviewreihe der Gameswelt lässt darauf schließen, dass ein Outing im Office kein Problem darstellen und die Atmosphäre am Arbeitsplatz nicht beeinflussen sollte. Alle Gesprächspartner – hauptsächlich Redakteure und Youtuber – fühlen sich bis auf vereinzelte Zwischenfälle nicht anders behandelt, machen aber aus ihrer sexuellen Orientierung auch kein großes Thema.
Anders sieht es leider nach wie vor in Online-Communities aus. Hier werden homophobe Beleidigungen gebraucht: Worte wie „schwul“ und „gay“ sind Synonyme für „schlecht“. Es ist vermutlich nicht weit hergeholt, dass die Anonymität des Netzes hierzu einen entscheidenden Beitrag leistet.
Fakt ist, dass es viele Lichtblicke, aber auch noch viele Baustellen gibt, wenn man sich Gedanken über LGBT in Games macht. Wir hoffen, dass der anstehende Pupcrawl ein Erfolg und damit zu einer festen Instanz innerhalb der Games-Branche wird, ein Hafen für Austausch und Akzeptanz.
Seid dabei!
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