Nicht zuletzt der zweite Förderantragsstopp im Mai hat die Frage aufgeworfen, wie Deutschland bei den Rahmenbedingungen für die Spiele-Entwicklung im internationalen Vergleich dasteht. Deshalb gab der game – Verband der deutschen Games-Branche die Studie „Die deutsche Games-Förderung im internationalen Vergleich“ in Auftrag.
Die Studie zeigt auf: Aktuell gibt es große Unterschiede zwischen Deutschland und den internationalen Top-Standorten bei den Games-Förderprogrammen. Etablierte Produktionsstandorte wie Kanada, Frankreich oder Großbritannien setzen gezielt auf eine steuerliche Games-Förderung. Die Games-Förderung steht in den Ländern mit steuerlichen Fördermodellen dauerhaft zur Verfügung und ist damit planbarer und verlässlicher. Deutschland hat hingegen ein Fondsmodell mit einem festen jährlichen Budget gewählt. Die Folge: Unternehmen wissen nicht, ob Fördermittel zur Verfügung stehen werden, wenn sie diese benötigen. Dadurch lässt sich mit der Games-Förderung in Deutschland nicht verlässlich planen.
„Die Rahmenbedingungen für die Spiele-Entwicklung in Deutschland sind international nicht konkurrenzfähig. Damit wird die Bundesregierung ihre selbstgesteckten Ziele, Deutschland zu einem Leitmarkt zu entwickeln, nicht erreichen können, wenn sie sich nicht stärker an internationalen Standards orientiert“, sagt Felix Falk, Geschäftsführer des game – Verband der deutschen Games-Branche. „Es muss der Anspruch Deutschlands sein, auf einem der dynamischsten und größten Medienmärkte der Welt nicht nur zuzuschauen, sondern mitzuspielen. Dafür braucht es kurzfristig für 2024 die Erhöhung der Fördermittel auf 125 Millionen Euro, um den aktuellen Förderantragsstopp wieder aufheben zu können.“
Was diese Unterschiede bei den Förderprogrammen in der Praxis bedeuten, zeigt der zweite Teil der Studie. Selbst bei bestehender Förderung kommt Deutschland aktuell weder bei kleineren Produktionen noch bei Entwicklungen mit Budgets im zwei- oder gar dreistelligen Millionenbereich, über das internationale Mittelmaß hinaus. Der Vergleich zeigt zudem, dass nicht nur etablierte Top-Standorte wie Kanada oder Großbritannien in der Regel deutlich bessere Rahmenbedingungen bieten, sondern auch Länder wie Irland, die erst vor kurzem in die Games-Förderung eingestiegen sind, um ihren Produktionsanteil auf dem internationalen Wachstumsmarkt zu steigern.
Die Studie „Die deutsche Games-Förderung im internationalen Vergleich“ kann auf der game-Website heruntergeladen werden: https://www.game.de/medien/die-deutsche-games-foerderung-im-internationalen-vergleich/.
Die Untersuchung wurde von Nordicity (Kanada) in Zusammenarbeit mit Goldmedia (Deutschland) in Kooperation mit Games Germany, dem Verbund der Länderförderer und Ländernetzwerke erstellt.