Der Traum für alle Spieleverliebten und Gaming-Begeisterten wird wahr: Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat die Realisierung der weltweit größten Sammlung für Computer- und Videospiele beschlossen und dafür Mittel ab 2017 zur Verfügung gestellt. Insgesamt wird die Computerspielesammlung über mehr als 50.000 Computer- und Videospiele verfügen. Laut der zuständigen Berichterstatter des Deutschen Bundestags Johannes Kahrs (SPD) und Rüdiger Kruse (CDU), wären die Räume der Alten Münze in Berlin ein möglicher Standort für eine solche Sammlung.
Durch die Zusammenlegung der Bestände des Computerspielemuseums, der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) und der Computerspielesammlungen des Zentrums für Computerspielforschung der Universität Potsdam (DIGAREC) und der Zentral- und Landesbibliothek Berlin soll nun in zwei Stufen die weltweit umfangreichste und bedeutendste Sammlung entstehen. In der ersten Phase soll 2017 eine gemeinsame digitale Datenbank geschaffen und öffentlich zur Verfügung gestellt werden. Danach sollen in einer zweiten Phase die Sammlungen an einem Standort auch physisch zusammengeführt und zur öffentlichen Nutzung freigegeben werden.
Mit der Internationalen Computerspielesammlung wird eine Institution ins Leben gerufen, die auch die künftigen Entwicklungen des Mediums bewahrend begleitet. Grundlage der Sammlungs- und Bewahrungstätigkeit ist ein Leitbild, welches im Rahmen einer vom Medienboard Berlin-Brandenburg geförderten Machbarkeitsstudie erarbeitet wurde. Ein wichtiger Gesichtspunkt war dabei die Definition des Sammlungsgegenstands und seine Abgrenzung zu anderen medialen Phänomenen.
Die Sammlung bietet die einmalige Möglichkeit, die bereits für sich genommen beachtlichen Computerspielebestände der Projektpartner unter einem Dach zusammenzuführen und vorhandenes Fachwissen für deren Erschließung und Erhalt zu verbinden. Mit einer effektiven und angemessenen Erschließung und einem wissenschaftlich fundierten Konzept zur Langzeiterhaltung wird somit ein wichtiger Baustein in der nationalen Bewahrungsstrategie des kulturellen Erbes gelegt und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.
Der Deutsche Bundestag will mit seiner Unterstützung vor allem die große Bedeutung der Bewahrung für das Kulturgut Computerspiele auch mit Blick auf den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Deutschland hervorheben . Die Stiftung Digitale Spielekultur organisiert und koordiniert das Projekt. Mehr zur Sammlung für Computer- und Videospiele gibt es auf www.usk.de, www.computerspielemuseum.de und www.stiftung-digitale-spielekultur.de.