
Jens Abke, Co-Founder & CEO bei LOTUM
Sie stehen selten im Rampenlicht, aber ihre Produkte sind allgegenwärtig: die Hidden Champions der deutschen Wirtschaft. Die meist inhabergeführten und mittelständischen Unternehmen zeichnen sich durch Innovationskraft und hochwertige Produkte aus, mit denen sie zu den Weltmarktführern in ihrer Marktnische zählen. Hand aufs Herz: Bei Hidden Champions denken wir vermutlich eher an Automobilzulieferer oder Maschinenbauer aus Orten, von denen wir nie gehört haben, oder?
Aber auch in unserer Branche gibt es diese heimlichen Stars. Und einer von ihnen ist zweifellos die Lotum media GmbH aus dem hessischen Bad Nauheim. Das liegt einen Steinwurf von Frankfurt entfernt, vorausgesetzt man kann sehr gut werfen. 😉
Im April verkündete das Studio einen beeindruckenden Meilenstein: Die Spiele von Lotum wurden plattformübergreifend sage und schreibe eine Milliarde Mal installiert! Damit zählt Lotum zu den reichweitenstärksten Studios für Mobile Games in Deutschland und, wie es sich für einen Hidden Champion gehört, auch weltweit.
Grund genug für uns nachzufragen. Wir trafen Jens Abke, einer der Gründer und Geschäftsführer von Lotum, zum Interview. Vor seiner Karriere in der Games-Branche studierte Jens Wirtschaftswissenschaften in Mainz und Hagen. In seiner Rolle als CEO beschäftigt er sich intensiv mit strategischen Fragen rund um Plattformen und Distributionsmodelle.
Lieber Jens, herzlichen Glückwunsch zu diesem Meilenstein! Was bedeuten die eine Milliarde Installs für euch?
„Wir sind sehr stolz darauf, mit unserem kleinen Team so Großes erreicht zu haben. Die enorme Zahl an Installs belegt eindrucksvoll, dass unsere Leidenschaft für mobile Games Menschen auf der ganzen Welt begeistert und verbindet. Daraus ziehen wir schon lange viel Motivation.“
Wie lange seid ihr bereits am Markt und welche Spiele von euch sind am erfolgreichsten?
„Casual Games entwickeln wir bereits seit 2012 und haben seitdem über 50 Spiele veröffentlicht. Unser bekanntester Titel ist ‚4 Bilder 1 Wort‘. Seit der Veröffentlichung 2013 konnten wir damit rund 450 Millionen Nutzerinnen und Nutzer weltweit erreichen. Auch ‚Quiz Planet‘, ‚Word Blitz‘ und ‚The Test‘ haben einen großen Anteil am nun erreichten Meilenstein. Natürlich waren nicht alle unsere Games derart erfolgreich. Aber auch die Entwicklung der weniger reichweitenstarken Spiele war für uns sehr lehrreich und hat uns geprägt und vorangebracht.“
Das Angebot an mobilen Spielen ist gigantisch und die Kosten für User Acquisition steigen und steigen. Wie behauptet ihr euch in diesem schwierigen Marktumfeld?
„Games sind ein sehr hit-getriebenes Business, da habt ihr völlig recht! Wir sind sehr dankbar dafür, dass unter den zahlreichen Games, die wir released haben, vier solcher Hits mit jeweils mehr als 100 Millionen Installs sind. Bei diesen Titeln haben wir weiterhin einen großen Anteil an Nutzerinnen und Nutzern, die unabhängig von User Acquisition den Weg zu uns finden. Die Weiterentwicklung dieser Franchises ist dadurch sehr profitabel und finanziert auch das datengetriebene Experimentieren und Lernen rund um neue Titel.“
Eure Spiele sind nicht nur als native Apps auf iOS und Android erfolgreich, sondern auch auf sozialen Plattformen wie Facebook Instant Games und Discord. Wie wichtig sind diese Kanäle für euch?
„Sie sind enorm wichtig! Soziale Plattformen ermöglichen es uns, Millionen von Nutzerinnen und Nutzern zu erreichen und soziale Features direkt ins Gameplay einzubauen. Seit 2017 sind wir auf Facebook Instant Games erfolgreich. 2021 folgte Snapchat, ein Jahr später starteten wir auf TikTok. Und im vergangenen Jahr kam Discord als neue Plattform hinzu. Dort ist das Trivia-Universum von ‚Quiz Planet‘ nun direkt in Kanälen und Chats spielbar.“
Viele Studios in Deutschland bauen aktuell eher Jobs ab als neue zu schaffen, ihr hingegen sucht weiterhin neue Talente. Wie ist euer Wachstumsplan für die Zukunft?
„Seit unserer Gründung wachsen wir behutsam, aber stetig. An diesem Weg wollen wir festhalten. Wir arbeiten in kleinen und agilen Units und sind mit aktuell rund 50 Mitarbeitenden nach wie vor ein überschaubares Team: Klein genug, damit sich alle untereinander gut kennen und groß genug, um die Sicherheiten eines etablierten Mittelständlers zu bieten. Beim Recruiting legen wir sehr großen Wert darauf, dass nicht nur das Skillset der Bewerber:innen passt. Uns ist auch sehr wichtig, dass neue Kräfte zur Lotum-DNA ‚Mit Wenigen Großes schaffen‘ passen. Es kommt also nicht auf die schiere Größe des Teams an.“
Was unterscheidet euch als Arbeitgeber von anderen Studios?
„Es gibt viele tolle Arbeitgeber in der Branche, aber ich kann nur für uns sprechen. Wir möchten, dass alle, also ganz unabhängig von der jeweiligen Position, Verantwortung übernehmen und so aktiv zum Erfolg beitragen. Wir bieten eine Unternehmenskultur, in der jede Idee zählt. Ob im Bereich Design, Entwicklung oder Business Intelligence – bei uns haben alle die Möglichkeit, sich einzubringen und unser Wachstum mitzugestalten.“
Lieber Jens, vielen Dank für das Interview!
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