Respektvoll in Online-Games – Kooperation von USK und WERTE LEBEN – ONLINE

22.08.2018



Wie bereits angekündigt ist im Juli das Themenmodul „Respektvoll in Online-Games“ gestartet, eine Kooperation der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) mit WERTE LEBEN – ONLINE. Neben einem Webinar für Schulklassen und einer Social Media-Kampagne mit Portraits von Gamerinnen, bietet es viele Tipps für ein faires Miteinander in der Gaming-Community.

In virtuellen Abenteuern sind wir Helden… Während Singleplayer für sich alleine in die Spielwelt abtauchen, trifft man in Massive Multiplayer Online Games (MMOs) auf viele, meist fremde Mitspieler.
Obwohl die Community die Leidenschaft für ein Game teilt, geht es hier nicht immer freundlich und fair zu:
Das gegnerische Team wird mit fiesen Sprüchen und Witzeleien provoziert, die Wut über ein verlorenes Spiel im Chat rausgelassen. Oft wird dabei die Schuld bei anderen Mitspielern gesucht und diese beschimpft. Mancher Gamer versucht durch Beleidigungen und Einschüchterungen Macht und Stärke zu beweisen, bei anderen führt Neid zu Ausrastern im Chat.
Das sogenannte Flaming in Online-Games gehört für Viele einfach dazu. Doch wenn sich der Chat mit rassistischen und diskriminierenden Kommentaren füllt und Einzelne immer wieder angegriffen werden, hat der Spaß ein Ende! Flaming kann nicht nur den Teamgeist zerstören, sondern sich auch zu Mobbing entwickeln, unter dem Betroffene und deren Selbstwertgefühl stark leiden!

Gerade Mädchen und Frauen, die zahlreich in Online-Games aktiv und zum Teil sogar eSport-Profis sind, werden zur Zielscheibe. Ihres Geschlechts wegen werden sie oft nicht ernst genommen und in der Community diskriminiert:
Vorurteile, die ihr Können als ebenbürtige Gegnerinnen oder Mitstreiterinnen in Frage stellen, sind an der Tagesordnung und vor allem männliche Spieler sorgen dafür, dass diese sich in unseren Köpfen festsetzen. Beleidigende Sprüche, Ausgrenzung oder schlicht als Mädchen oder Frau im Spiel anders behandelt zu werden, nervt! Skills sind keine Genderfrage, sondern eine Frage der Übung – wie bei jedem anderen Hobby auch. Die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) hat in Kooperation mit WERTE LEBEN – ONLINE unter anderem eine Kampagne zu persönlichen Erfahrungen von Gamerinnen in Online-Games gestartet. WERTE LEBEN – ONLINE ist ein von JUUUPORT e.V. initiiertes Online-Projekt, bei dem sich Jugendliche für mehr Respekt, Toleranz und Mitgefühl im Netz stark machen.

Herzstück dieser Kooperation ist das Webinar „Respektvoll in Online-Games“. Es richtet sich an Schulklassen, Jugendclubs, Vereine sowie alle Interessierten und steht zur kostenlosen Buchung zur Verfügung. Inhaltlich sind Informationen, Tipps für das eigene Online-Verhalten, kreative Mitmachaktionen im Netz und Hilfe um Inhalte zu verstehen und neue Perspektiven einzunehmen geboten. Buchungsanfragen können an Franziska Raschka gerichtet werden.



Für einen fairen Umgang in Online-Games kann jeder etwas tun, denn das Verhalten jedes Einzelnen zählt! Gemeinsam haben die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) und WERTE LEBEN – ONLINE deshalb auch praktische Tipps für mehr Respekt und echtes Teamplay in der Community entwickelt. Hier sind sie:

Hab Spaß beim Zocken!
Online-Games sollen vor allem Spaß machen. Wenn das gemeinsame Spielen nur noch Stress bedeutet, dann gönn‘ Dir einfach eine Auszeit. Sei ruhig mal ‚afk‘!

Sei ein guter Verlierer…
Vielleicht war die Technik schuld oder Du hattest einfach einen schlechten Tag. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen! Lass Deinen Ärger nicht an Deinen Mitspieler*innen aus. Wahre Größe kannst Du auch zeigen, indem Du ein ‚gg‘ oder ’n1′ verschickst!

…aber auch ein guter Gewinner!
Du kannst Dich natürlich über Deinen Sieg freuen, aber Du solltest es den Anderen nicht unter die Nase reiben und ’noob‘ oder ‚ownd‘ in den Chat schreiben. Das wird Deine Gegner*innen nur provozieren. Wenn Du nach Deinem Sieg beleidigt wirst, dann steige nicht drauf ein! Nimm es einfach als Kompliment 😉

Fairplay – auch im Netz!
Nur ein kleiner Cheat, einen Glitch ausnutzen…da ist doch nichts dabei, oder? Fair geht anders! Ist es nicht viel besser, zu sehen, was Du auf ehrliche Art und Weise geschafft hast? Sei lieber ein*e Teamplayer*in und höre auf, Dich selbst oder Andere zu betrügen.

Gemeinsam FTW statt bashen unter Freunden!
Auch wenn Du mit Deinen Freund*innen aus dem realen Leben zockst, solltet ihr Euch absprechen, was im Game geht und was nicht. Das gemeinsame Spiel soll Eure Freundschaft stärken und sie nicht auf die Probe stellen…

Anonymität – Schütze Dich und Andere!
Versteckt hinter einem Nickname ist es viel leichter, Beleidigungen und Drohungen auszusprechen – das ist ziemlich feige! Bleib vorsichtig, denn Du weißt nicht, wer sich hinter einem Nickname verbirgt. Nutze Deine Anonymität, um Dich zu schützen und gib nie zu viel Persönliches (Name, Adresse, Telefonnummer) von Dir preis!

Klartext im Chat!
Im Gegensatz zu einem normalen Gespräch, bleiben Deine Gestik, Mimik und Dein Tonfall im Textchat verborgen. Es kann passieren, dass Dein Gegenüber eine Nachricht anders auffasst, als sie gemeint war. Ironie lässt sich z.B. nur schwer durch Buchstaben vermitteln. Missverständnisse sind vorprogrammiert! Drücke Dich also klar aus und bleibe freundlich – auch wenn es schwerfällt.

Cooldown!
Das Spiel zu gewinnen, macht gute Laune. Eine Niederlage kann hingegen ganz schön frustrierend sein. Es ist okay, sich mal aufzuregen. Aber denke daran: Chill is skill. Ein kühler Kopf hilft Dir dabei, in der nächsten Runde nicht zu verbissen zu handeln.

Don’t feed the trolls
Lass Dich nicht auf Beleidigungen und blöde Kommentare ein. Du kannst Deinen Chat auch stumm schalten – das bringt die Trolle auf jeden Fall zum Schweigen. Wenn die Sprüche aber unter die Gürtellinie gehen und andere Personen schwer angreifen, dann schalte Dich ein! Echte Hasskommentare sollte man nicht stehen lassen, sondern auf der Plattform melden.

Jeder fängt mal klein an!
Anstatt Dich über Anfänger*innen lustig zu machen, solltest Du Dich lieber daran erinnern, wie Du am Anfang gespielt hast. Habe etwas Geduld, biete ihnen Deine Hilfe an und unterstütze sie dabei, ihre Skills zu verbessern. Vielleicht wächst ein neuer Profi heran und Du bist live dabei!

Gamer oder Gamerin – Who cares?!
Gib Vorurteilen keine Chance! Nur wer alle Gegner*innen mit Respekt behandelt, kann von sich behaupten, ein wirklich guter Gamer zu sein. Wenn Du merkst, dass ein Mädchen im Chat beleidigt wird, dann mache den Anderen klar, auf welcher Seite Du stehst. Oder engagiere Dich bei unserer Social Media-Aktion!

Weitere von den JUUUPORT-Scouts entwickelte und durchgeführte kostenlose Webinare zum Thema findet ihr hier.

About the author

Anietta
Anietta
Eine besessene Gamerin war Anietta zwar nie - doch die fesselnde Intensität von Videospielen kann sie dennoch nachvollziehen... Ihre Games-Erfahrungen beschränken sich in etwa auf folgende: Leidenschaftliches "Boulder Dash"- und "Oh Mummy"-Spielen auf dem Schneider Computer ihres kleinen Bruders in ihrer Kindheit, leidenschaftliches "Brickles"-Spielen auf einem eher frühen Modell des Apple Macintosh ihres Onkels, leidenschaftliches "Tetris-Spielen" auf dem Gameboy ihres kleinen Bruders, leidenschaftliches "Point and Click Adventure"-Spielen auf eigenem PC und leidenschaftliches Scrabblen, Quizduellieren und Flightcontrollen auf dem eigenen iPhone. In ihrem Privatleben geht es bei Anietta momentan leider eher darum die Spielbesessenheit ihrer drei Jungs Nick (11), Cosmo (5) und Oskar (12) zu begrenzen, denn zumindest die Großen scheinen schon fast in den Welten von "Minecraft", "Clash of Clans" und "Hearthstone" zu leben - wenn man nur von den Esstischgesprächen ausgeht. Alle drei liiiiiiiiieben Games und finden es extrem cool, dass Anietta neben ihrer Tätigkeit bei Games-Career.com schon seit einigen Jahren als Teamassistentin und gute Seele in der PR-Agentur für die Games-Branche - Quinke Networks fungiert und somit nah am Geschehen ist.

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