Spieleinstieg #8 : Wie werde ich Analyst in einer Spielefirma?

30.08.2013

Jetzt wird’s datenlastig. Stephan Neupel (31), Head of Business Intelligence bei Bigpoint, beschreibt im folgenden Interview seine Aufgabenbereiche und was einen guten Data Analyst ausmacht.

Head of Business Intelligence bei der Bigpoint GmbH

Head of Business Intelligence bei der Bigpoint GmbH

In der Gamesbranche ist man nicht alleine. Um erfolgreich am Markt bestehen zu können, reicht es nicht mehr aus nur gute Spiele zu entwickeln. Denn was bringt ein hochwertig programmiertes und designtes Spiel, wenn es bspw. an den Präferenzen der Zielgruppe vorbeigeht? Detailiertes Wissen über den Markt, die Trends, den Wettbewerb und natürlich die  eigenen Spieler sind enorm wichtig, um sich am Markt erfolgreich zu behaupten. Dazu werden zu den einzelnen Größen unzählige Daten erhoben und ausgewertet – und da sind wir auch schon bei der Tätigkeit von Stephan und seinem Team, den Datenanalysten.

1. Was macht ein Head of Business Intelligence und wie sieht Dein typischer Tagesablauf aus?

Stephan: Als Head of Business Intelligence leite ich ein hochmotiviertes Team aus Analysten für vier Arbeitsfelder: Data Reporting, Data Mining, Market Research und Event-Steuerung. Wir sind im Unternehmen der Punkt, an dem alle Daten zusammenlaufen. Wir bereiten diese Daten auf und interpretieren sie, um alle weiteren Abteilungen in ihrer Arbeit zu unterstützen. Das reicht von der Ausarbeitung täglicher Reports, Auswertungen über unseren Wettbewerb bis hin zu detaillierten Fragen, wie sich unsere Nutzer in unseren Spielen verhalten.
Als Teil dieses Teams versuche ich, uns weiterzuentwickeln, neue Standards der Analyse einzuführen und unser Tracking kontinuierlich zu verbessern. Mein typischer Tagesablauf beginnt mit einer Zusammenfassung der Ereignisse des Vortages für unser Management, der Planung und Priorisierung der anfallenden Aufgaben, Unterstützung des Teams bei ihrer täglichen Arbeit – und meistens ist mein Tag mit Meetings zu diversen Themen dann schon wieder vorbei.

2. Seit wann arbeitest du in der Games-Branche?

Stephan: Ich arbeite seit zwei Jahren in der Games-Branche, verfolge diese aber schon seit meiner Kindheit intensiv. Mein Amiga und Atari stehen auch heute noch zu Hause.

3. Wie verlief dein Einstieg in die Games-Branche?

Stephan: Sehr geradlinig. Ich habe mich nach meinem Studium der Betriebswissenschaften an der Universität Münster und Master an der ISM Dortmund bei Bigpoint in Hamburg beworben, da mich die Games-Branche schon immer fasziniert hat. Hier konnte ich als Data Analyst meine zwei größten Interessen verbinden: Analyse und Gaming. Mir wurde der Einstieg sehr einfach gemacht, da ich in ein ausgezeichnet funktionierendes Team gekommen bin, in dem ich mich sehr gut entwickeln konnte.

4. Was für eine Ausbildung hast Du gemacht? Und wie  gut hat dich deine Ausbildung auf deinen jetzigen Job vorbereitet?

Stephan: Ich habe meinen Bachelor of Science in Business Administration mit den Schwerpunkten Banken und Finanzierung an der Uni Münster und anschließend an der ISM in Dortmund meinen Master of Arts in International Strategy mit Schwerpunkten Controlling und Strategie abgeschlossen. Beide Studienfächer sowie meine Praktika haben mich gut auf meinen aktuellen Job vorbereitet, da ich aufgrund der guten generalistischen Ausbildung viele Bereiche von Unternehmen sowie auch das passende Handwerkszeug gelernt habe.

5. Welchen Tipp würdest du Bewerbern geben, die sich als Analyst bei Spielefirmen bewerben?

Stephan: Es ist auf jeden Fall von Vorteil, wenn man eine große Affinität zu Spielen vorweist und sich mit Analysen von Spielen beschäftigt hat. Man lernt die Produkte der eigenen Firma am besten kennen, indem man sie selbst spielt; darauf sollte man Lust haben! Aus meiner Erfahrung unterscheidet sich das Produkt „(Online-)Spiel“ doch sehr von anderen Produkten, mit denen man vielleicht in seiner Ausbildung konfrontiert wurde. Auch ist es sinnvoll, sich mit der Dynamik der Spielebranche vertraut zu machen, da sie sehr schnelllebig sein kann.

6. Wenn du einen neuen Kollegen für den Bereich Business Intelligence  einstellen solltest – auf was würdest DU besonderen Wert legen?

Stephan: Eine hohe Affinität, Leidenschaft für Spiele oder sogar Erfahrung in der Games-Branche sowie ein gutes Zahlenverständnis sind für mich besonders wichtig.

7. Unvergesslich. Welchen Moment als Gamer wirst Du niemals vergessen?

Stephan: Die unglaublichen Siege und Niederlagen gegen meine Freunde im Mario Kart auf dem Nintendo 64.

8. Zeit für schamlose Eigenwerbung: Welches Spiel, private Projekt oder sonstiges müssen unsere Leser einfach kennenlernen?

Stephan: Da fallen mir spontan zwei Projekte ein. Erstens Drakensang Online, unser actionreiches RPG mit fantastischer Grafik in einer tollen Fantasiewelt. An Drakensang fasziniert mich am meisten die Umsetzung dieses Genres im Browser. Ich spiele dieses Spiel nun seit zwei Jahren, und es ist mir noch nicht langweilig geworden.

Zweitens Merc Elite, Bigpoints erstes MOBA. Das Spiel hat die Firma in seinen Bann gezogen, es wird intensiv von allen Bigpointlern gespielt. Das Militärsetting finde ich eine tolle Abwechslung zu den anderen MOBAs auf dem Markt. Ab Sommer 2013 ist der offizielle Launch von Merc Elite, registrieren kann man sich natürlich jetzt schon unter www.mercelite.com.

Vielen Dank für das Interview, Stephan!

Dieser Artikel ist Teil der Serie „Spieleinstieg“.

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