Am vergangenen Sonntag hat sich die Games-Career-Crew aufgemacht, um das Videospiel-Symphonie-Orchester-Chor-Rockkonzert-Spektakel Video Games Live im Congress Center Hamburg zu genießen. Für alle unter euch, die nicht dabei sein konnten, folgt nun ein kleiner Recap des Abends. Spoiler: Es war fantastisch!
Video Games Live ist seit 13 Jahren ein weltweiter Erfolg, den Kritiker und Fans gleichermaßen feiern. Ausgedacht hat sich das Ganze Tommy Tallarico, der als einer der Top-Komponisten der Games-Branche an über 300 Titeln mitgewirkt hat und damit im Guiness-Buch der Rekorde steht. Sehr zum Stolze seiner Mutter übrigens, wie Tommy dem Hamburger Publikum auf der Bühne mitteilte.
Aber eins nach dem anderen: Gegen 18 Uhr war das CCH bereits gut gefüllt, sodass die Show losgehen konnte. Als Einheizer präsentierten die Jungs von Sound of Games ein paar Synthie-Interpretationen klassischer Games der 8-Bit-Ära, darunter zum Beispiel International Karate. Spätestens jetzt war das Publikum bereit für den Hauptgang des Abends.
Und es ging gleich mit Vollgas los! Der Chor, das Orchester und Mr. Tallarico an der E-Gitarre betraten die Bühne und starteten ohne viel Geplänkel mit einer rockigen Version des Castlevania-Themes. Drei Leinwände hinter den Musikern zeigten Spielszenen aus der reichhaltigen Geschichte des legendären Franchises um Dracula. Aber wer Castlevania sagt, muss auch Metroid sagen, und damit ging es direkt weiter. Die Nostalgie-Wellen überrollten einen geradezu.
Danach ergriff Tommy Tallarico zum ersten Mal das Mic um sich, den Dirigenten Emmanuel Frattiani und das Orchester vorzustellen. Ich bin ehrlich gesagt nicht mehr ganz sicher, wie die Setlist genau aussah, erinnere mich aber an tolle Interpretationen von Hits aus Kingdom Hearts, Metal Gear Solid, den LucasArts-Klassikern Monkey Island und Grim Fandango oder auch der weniger bekannten, aber sehr atmosphärischen anmutenden Syberia-Trilogie.
Bevor es in eine kurze Pause und in Richtung Eis- und Brezelstand ging, gab es noch die immer wieder für Gänsehaut sorgende Titelmelodie von The Legend of Zelda auf die Ohren. Somit war der erste Akt von Video Games Live schon einmal ein voller Erfolg.
Zwanzig Minuten später füllte sich die Bühne wieder. Nun gab es unter anderem Stücke aus World of Warcraft und League of Legends zu hören. Für einige Lacher sorgte dann eine extrem trashige Version von Command & Conquer Red Alert. Beim Theme von Halo konnte gegen Ende der Show besonders der Chor begeistern. Damit war das reguläre Set nach gut zwei Stunden auch schon vorbei, aber natürlich forderte das begeisterte Publikum mehr!
Und es sollte seine Zugaben bekommen: Mit einem wunderschönen Mix aus Chrono Trigger und dessen Nachfolger Chrono Cross steigerte sich das Orchester ins große Finale, dem imposanten „One Winged Angel“ aus Final Fantasy VII. Dann war leider auch schon Schluss.
Wir hatten eine Menge Spaß bei Video Games Live. Nächstes Jahr tourt die Show wieder durch Deutschland. Wir können euch nur empfehlen, sie selbst zu erleben – nicht nur Spielefans, sondern auch Freunde der klassischen Musik und des Orchesters kommen garantiert auf ihre Kosten.