Europas wichtigste Konferenz über die Potenziale von Computerspielen, der gamescom congress, lockte erneut mehr Teilnehmer als je zuvor ins Congress-Centrum Nord der Koelnmesse. 850 Fachbesucher aus unterschiedlichsten Branchen und 174 Pressevertreter wohnten der ausverkaufte Konferenz, die als Think Tank für Games und Digitalisierung gilt, bei. Zum Auftakt debattierten Top-Wahlkämpfer von CDU, SPD, Die Linke, Bündnis 90/Die Grünen und FDP über das Leitmedium Games – die Aufzeichnung ist auf www.gamescom-congress.de abrufbar. Danach gaben 114 internationale Speaker in Talks und Panels Einblick in die aktuellen Entwicklungen und die Zukunft digitaler Spiele in den Bereichen Wissen, Business, Gamification, Recht und Leben.
Auf vielfältige Weise zeigte der diesjährige gamescom congress, dass Computerspiele mehr als ein Unterhaltungsmedium sind und welche Potenziale in ihnen stecken:
Schon während der Eröffnung betonte Prof. Dr. Andreas Pinkwart (FDP), Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen die Bedeutung der Games-Branche als Impulsgeber und Innovationsmotor für sämtliche Bereiche der Gesellschaft und die Wichtigkeit des Kongresses als übergreifende Kommunikationsplattform im Rahmen der gamescom.
Auftakt und Highlight der Veranstaltung zugleich bildete die Wahlkampf-Arena.
Unter Moderation von den YouTube-Stars Florian Mundt (alias LeFloid), Peter Smits (PietSmiet) und Colin Gäbel (Rocket Beans TV), nahmen Dr. Peter Tauber (CDU), Hubertus Heil (SPD), Matthias Höhn (Die Linke), Michael Kellner (Bündnis 90/Die Grünen) und Nicola Beer (FDP) Stellung zur Verbesserung der Rahmenbedingungen der Games-Branche und eSports in Deutschland, dem Einsatz digitaler Medien in der Bildung sowie Fragen zur Digital-Politik des Landes. Während des einstündigen Talks, der per Live-Stream auf gamescom TV übertragen wurde, erhielten Zuschauer zusätzlich die Möglichkeit via Social Media ihre Fragen direkt an die Politiker zu richten.
Anschließend boten über 30 Keynotes, Talks und Panel-Diskussionen in den fünf Themenfeldern Wissen, Business, Gamification, Recht und Leben einen Einblick in die aktuellen Entwicklungen und die Zukunft der Computer- und Videospielbranche. Volle Teilnehmersäle verzeichnete beispielsweise das Thema Influencer-Marketing.
Einen Schlagabtausch lieferte die Gesprächsrunde „Ohne Moos nix los – Kommt eine neue Games-Förderung?“ Namhafte Speaker aus Politik, Games-Branche, Kultur und Lehre diskutierten, wie es um das Thema Spieleförderung in der Politik steht und ob die Bundestagswahl möglicherweise eine Games-Förderung im Bund nach sich zieht.
Inspirierende Vorträge und Diskussionsrunden fanden zum Dachthema „Mehr als Leben: Games faszinieren“ statt, und auch der Talk „Gamify the Cityfuture“, bei dem ein Stadtplanungs-Projekt vorgestellt wurde, das mit Unterstützung des Goethe-Instituts in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba entstanden ist, verbuchte viel Zuspruch bei den Konferenzgästen.
Die „Open Stage“ bot ein abwechslungsreiches Programm mit Speakern aus Frankreich, Kanada und Russland es wurde unter anderem über die Chancen einer starken Games-Branche referiert und Alexander Knetig (ARTE) widerlegte im Fireside Chat „Games and interactive infotainment at ARTE“ dass öffentlich-rechtliches Fernsehen Computerspiele „nicht versteht“.
Begleitend zum gamescom congress veranstaltete die GMK – Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur erstmals ein kostenloses Fortbildungsangebot für Lehrer zum Thema „Games und Schule“. Neben Workshops und Impulsvorträgen, erhielten die Fortbildungsteilnehmer kostenlose Messe-Tickets für eine Führung über die parallel stattfindende gamescom.
Im nächsten Jahr geht es weiter und der Dialog über den Einfluss von Games auf die Digitalisierung unserer Gesellschaft wird auf dem gamescom congress 2018 fortgesetzt
– wir freuen uns drauf!