Vergangene Woche öffnete nicht nur die gamescom ihre Tore, gleichzeitig fand am ersten offiziellen Tag der Spielemesse auch der gamescom congress statt. Rund 630 Teilnehmer besuchten am Donnerstag, den 6. August, die Konferenz rund um digitale Spiele und diskutierten über den Einfluss eben dieser auf Wirtschaft, Kultur, Gesellschaft und Forschung.
Vertreter aus Wirtschaft, Forschung, Lehre, Politik, Kultur, der Computer- und Videospielbranche sowie thematisch Interessierte folgten der Einladung nach Köln, um sich über aktuelle Fragestellungen der Computer- und Videospielbranche und der Digitalwirtschaft auszutauschen. Das Besondere: Im Gegensatz zu manch anderer Fachkonferenz verzichtet der gamescom congress auf Fachchinesisch, etwa technische Details der Spieleentwicklung. Stattdessen wagt der Kongress den Blick über den Tellerrand und bietet auch branchenfremden Besuchern die Möglichkeit, sich umfassend über digitale Spiele, ihre Mechanismen und deren Potential für andere Wirtschaftsbranchen zu informieren und in direkten Austausch mit der Spielebranche zu treten. Verteilt auf sechs Dachthemen konnten die Besucher aus über 40 Vorträgen und Paneldiskussionen mit mehr als 150 hochkarätigen Experten wählen.
Den Startschuss für das Kongressprogramm gab der Eröffnungs-Talk „Game over oder let’s play? Verschläft das Öffentlich-Rechtliche die digitale Zukunft?“ Unter Moderation von Max von Malotki (WDR) kamen Peter Smits aka PietSmiet (mit über 1,9 Millionen Abonnenten einer der erfolgreichsten YouTuber Deutschlands), Schauspieler und Produzent Antoine Monot, Jr. (rund 80 Rollen in TV- und Kinoproduktionen und deutschlandweit als „Tech-Nick“ aus der Saturn-Werbung bekannt), Philipp Walulis (Hörfunk- und Fernsehmoderator), Petra Müller (Geschäftsführerin Film- und Medienstiftung NRW) und Stefan Moll (Leiter Programmbereich Online WDR) zu dem Schluss, dass „klassische Medien“ und „neue Formate“ gegenseitig voneinander lernen müssen, um auch zukünftig neue Zielgruppen zu erschließen.
Auch die Vorträge und Panels der sechs Themenschwerpunkte fanden viel Beachtung. In lockerer Atmosphäre prägten spannende Talks und lebhafte Diskussionsrunden zu den Themen „Spielend lernen – Medienkompetenz, Jugendschutz und Didaktik“, „Business – Games made in Germany“, „Human Resources – Modernes Personalmanagement durch Impulse aus der Spielebranche“ und „Mehr als nur spielen – Trends, Forschung, Bildung, Wissensarbeit und Technologie“ den Tag. Ebenso viel Aufmerksamkeit bekamen der neu eingeführte Schwerpunkt „Kulturgut Games“ sowie das Dachthema „Legal summit“ in Kooperation mit “the Video Game Bar Association”, die anregende Überlegungen und voll besetzte Teilnehmersäle verzeichneten.
Weitere Highlights waren zudem die Beiträge von und mit internationalen Speakern wie Jason Della Rocca, Tanya Woods, Don S. Kim oder Richard Ball.
Dr. Maximilian Schenk, Geschäftsführer des BIU – Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware, freut sich über den Erfolgskurs der Konferenz und fasst zusammen: „Computer- und Videospiele sind facettenreich wie kein anderes Medium und haben mit ihren innovativen Ansätzen immer größeren Einfluss auf viele andere Lebens-, Lern- und Arbeitsbereiche. Das Programm des gamescom congress spiegelt diese Entwicklungen wieder und wurde in diesem Jahr nochmals aufgestockt. Die vielen positiven Rückmeldungen und die erneut gestiegene Besucherzahl zeigen den Erfolg des Kongresses.“ Der Verband der deutschen Computer- und Videospielindustrie ist ideeller und konzeptioneller Träger der gamescom.
Der gamescom congress findet alljährlich im Rahmen der gamescom statt und wird auch 2016 fortgesetzt.