Am Freitag, dem 4. September 2015, präsentiert die Stiftung Digitale Spielekultur in Zusammenarbeit mit dem Branchenverband BIU eine Spielung im Deutschen Filmmuseum in Frankfurt am Main. Was eine Spielung ist? Denkt an eine klassische Lesung, nur eben mit einem Videospiel als Grundlage. Die Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung Film und Games trägt den Titel „Faszination des Grauens. Die Ästhetik des Krieges im Film und im digitalen Spiel. Ein Vergleich zwischen Spec Ops: The Line und Apocalypse Now“.
Warum macht gerade der Vergleich zwischen diesem Spiel und diesem Film Sinn? Weil sich beide auf dieselbe literarische Vorlage stützen, nämlich „Heart of Darkness“ von Joseph Conrad. Sowohl Spec Ops: The Line als auch Apocalypse Now thematisieren den Horror des Krieges und stellen die psychologischen Effekte der Gräueltaten und Sinnlosigkeit in den Fokus, mit denen sich Soldaten, Zivilisten und Befehlshaber konfrontiert sehen.
Spec Ops: The Line stammt vom Berliner Entwickler Yager Development und erschien 2012. Vor dem Hintergrund eines katastrophalen Sandsturms entsendet das US-Militär Truppen nach Dubai, die die Bergung und Rettung der Zivilbevölkerung unterstützen sollen. Als wenig später der Befehl zum Abbruch der Operation erfolgt, entschließt sich Colonel John Konrad mit seiner gesamten Einheit zur Fahnenflucht. Der Spieler bzw. die Spielerin soll nun Konrads Verbleib untersuchen, wobei die Situation zunehmend außer Kontrolle gerät.
Eine ähnliche Geschichte entfaltet sich in Francis Ford Coppolas Drama Apocalypse Now aus dem Jahr 1979: Im Vietnamkrieg muss Protagonist Captain Benjamin L. Willard den abtrünnigen Colonel Walter E. Kurtz ausschalten, der anscheinend wahnsinnig geworden ist.
Diplom-Kulturwissenschaftler Christian Huberts moderiert das Expertenpanel zur Spielung. Es diskutieren Jörg Friedrich, Lead-Designer von Spec Ops: The Line, Dr. Marcus Stiglegger, Film- und Kulturwissenschaftler der Universität Mainz, dessen Schwerpunkt in der Seduktionstheorie des Films liegt, und Dr. Andreas Rauscher, Akademischer Rat für Medienwissenschaft an der Universität Siegen und freier Journalist und Kurator am Filmmuseum Frankfurt.
Noch einmal die Fakten: Die Spielung startet am 4. September um 20 Uhr im Deutschen Filmmuseum, Schaumainkai 41, in 60596 Frankfurt am Main. Der Eintritt ist kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich – heißt im Klartext, wer zuerst kommt, malt zuerst!
Wir sagen: Ganz klarer Pflichttermin für Fans von Games, Film, Kunst und Kultur!
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