Gewonnen! Und nun? – Fünf Fragen an DCP Gewinner Arnold Rauers

23.05.2018
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DCP Gewinner Arnold Rauers alias Tinytouchtales (Mitte / Game Design), Oliver Salkic (links / Audio) und Max Fiedler (rechts / Illustration)

In unserer neuen Rubrik „Gewonnen! Und nun? – Fünf Fragen an DCP Gewinner“ werden wir in regelmäßigen Abständen Gewinner des Deutschen Computerspielpreises (DCP) befragen, wie es nun weitergeht. Uns interessiert, was ein Erfolg beim DCP nach sich zieht – ob sich etwas verändert hat, wie Preisgeld investiert wird, oder was für neue Projekte anstehen zum Beispiel.

Der selbstständige Game Designer Arnold Rauers (Tinytouchtales) hat gemeinsam mit Oliver Salkic und Max Fiedler das Mobile-Game „Card Thief“ entwickelt. In dieser Mischung aus Karten- und Schleichspiel bewegt sich der Spieler als raffinierter Dieb durch einen Kartenstapel und versucht wertvolle Schätze zu stehlen. Dabei taucht er ein in eine Welt aus Karten mit charmanten Animationen in düsterem Flair. Eine ungewöhnliche Kombination, die die DCP-Jury in diesem Jahr als „Bestes Mobiles Spiel“ ausgezeichnet hat.

Games-Career: Am 10. April 2018 wurde Dir für Deinen Titel „Card Thief“ der Preis in der Kategorie „Bestes Mobiles Spiel“ verliehen, was hat sich seitdem verändert? Und wird Dein Arbeitsleben dadurch beeinflusst?

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Der „Card Thief“ stiehlt wertvolle Schätze in einem Kartenstapel

Arnold Rauers: Da Card Thief auch schon vor dem Preis sehr erfolgreich für uns war, hat sich für mich nicht wirklich viel verändert. Ich habe mich sehr über die vielen Glückwünsche gefreut und im deutschen App Store hatte Card Thief für ca. 3 Tage einen deutlichen Boost der Downloads (https://twitter.com/tinytouchtales/status/984372534379515905). International, vor allem im US Store wo ich den größten Teil meiner Spiele habe, hat sich nicht viel getan. Auf dem Papier sieht so ein Preis natürlich gut aus, hat aber auf mein tägliches Arbeitsleben keine größeren Auswirkungen.

Games-Career: Die Kategorie „Bestes Mobiles Spiel“ ist mit einem Preisgeld von 40.000 Euro dotiert. Wie investierst Du den Gewinn?

Arnold Rauers: Der Gewinn wird fair unter uns dreien aufgeteilt, da jeder Part –  Design, Grafik und Audio – einen wichtigen Teil zu unserem Spiel beisteuert. Damit investiere ich auch gleichzeitig in unser nächstes Projekt da ich mit Max und Oliver auch in Zukunft wieder gerne an einem neuen Spiel arbeiten will.

Games-Career: Was hat Dir der Preis bisher gebracht?

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„Card Thief“ entführt in eine Welt aus Karten und charmanten Animationen in düsterem Flair

Arnold Rauers: Mich persönlich hat es gefreut, dass wir im zweiten Anlauf, nachdem wir 2015 mit unserem Spiel „Card Crawl“, das eigentlich das bessere der beiden Spiele ist, verloren hatten, dann doch noch bei der Jury punkten konnten. Obwohl Card Thief deutlich schwieriger zu lernen ist, scheint die Kombination aus innovativem Design und einer ausgezeichneten Präsentation doch überzeugt zu haben.

Games-Career: Stehen zurzeit neue Projekte an? Und wenn ja, welche?

Arnold Rauers: Nachdem wir 2017 mit „Card Thief“ und „Miracle Merchant“ bereits zwei Projekte veröffentlich haben, ist im März 2018 mein spannendstes Projekt erschienen, meine Tochter Josefine. Im Moment mache ich etwas Elternzeit, und sobald ich wieder mit voller Energie am Rechner hocke wird sicherlich ein neues Projekt aus dem Boden gestampft. Ideen habe ich immer viele aber es muss natürlich etwas gefunden werden was meinen Fans gefällt und in irgendeiner Form etwas neues liefert, was man so noch nicht gespielt hat. Die Designphase in der ich mich grade befinde ist, wie ich finde, zugleich die spannendste und auch die anstrengendste.

Games-Career: Welche Ziele hast Du für die nahe und fernere Zukunft?

Arnold Rauers: Mein Ziel ist hoffentlich dieses Jahr noch unser neues Projekt zu finden und anzukündigen. Auf längere Sicht möchte ich weiterhin so unabhängig arbeiten wie ich es nun seit ca. 2014 mache. Das Entwerfen und Entwickeln meiner eigenen Spielen war schon immer mein größter Traum und ich bin hoffentlich in der Lage noch viele weitere Jahre davon zu Leben.

Arnold, wir gratulieren Dir als frischgebackenem Vater und wünschen eurer kleinen Familie alles Gute! Es ist ja gut vorstellbar, dass auch Josefine Dich in Zukunft zu dem ein oder anderen Spiel inspiriert… Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg bei der Erfüllung Deines Traums!

About the author

Anietta
Anietta
Eine besessene Gamerin war Anietta zwar nie - doch die fesselnde Intensität von Videospielen kann sie dennoch nachvollziehen... Ihre Games-Erfahrungen beschränken sich in etwa auf folgende: Leidenschaftliches "Boulder Dash"- und "Oh Mummy"-Spielen auf dem Schneider Computer ihres kleinen Bruders in ihrer Kindheit, leidenschaftliches "Brickles"-Spielen auf einem eher frühen Modell des Apple Macintosh ihres Onkels, leidenschaftliches "Tetris-Spielen" auf dem Gameboy ihres kleinen Bruders, leidenschaftliches "Point and Click Adventure"-Spielen auf eigenem PC und leidenschaftliches Scrabblen, Quizduellieren und Flightcontrollen auf dem eigenen iPhone. In ihrem Privatleben geht es bei Anietta momentan leider eher darum die Spielbesessenheit ihrer drei Jungs Nick (11), Cosmo (5) und Oskar (12) zu begrenzen, denn zumindest die Großen scheinen schon fast in den Welten von "Minecraft", "Clash of Clans" und "Hearthstone" zu leben - wenn man nur von den Esstischgesprächen ausgeht. Alle drei liiiiiiiiieben Games und finden es extrem cool, dass Anietta neben ihrer Tätigkeit bei Games-Career.com schon seit einigen Jahren als Teamassistentin und gute Seele in der PR-Agentur für die Games-Branche - Quinke Networks fungiert und somit nah am Geschehen ist.

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