Studie: App Icon Design – Die Bedeutung und Wirkung für das Markenimage bei Mobile Games

20.12.2013

Android_Market_GrowthIch bin ein App-Sammler. Schaue ich auf mein iPhone, dann sehe ich Hunderte Apps, die mich irgendwann einmal zum Herunterladen verführt haben. Entweder erschienen sie mir nützlich, so wie beispielsweise die Parkplatz-App, welche vermerkt wo ich den Wagen abgestellt habe. Sie lässt mich immer und überall meinen Wagen wiederfinden – blöd nur, dass ich gar kein Auto habe. Der andere Fall ist, es handelt sich um Games. Diese lade ich ständig herunter, sammle diese in proppevollen Ordnern und spiele dann doch nur einen Bruchteil davon. Letztlich weiß ich häufig gar nicht mehr, um welche Spiele es sich genau handelt, die sich auf meinem Smartphone angesammelt haben. Oft entscheidet dann einfach nur das App Icon darüber, ob das Spiel seine verdiente Chance bekommt oder zusammen mit Hundert weiteren Spielen in der Dauer-Warteschleife festhängt.

Daher gibt es die berechtigte Frage: Was macht ein gutes App Icon für Mobile Games aus? Und lassen sich trotz einer Vielzahl komplett unterschiedlicher Games allgemeingültige Aussagen dazu treffen? Stefan Thomalla und Christopher Grünewald haben sich genau mit diesen Fragen im Rahmen ihrer Seminararbeit „App Icon Design – Die Bedeutung und Wirkung für das Markenimage bei Mobile Games“ beschäftigt und die wichtigsten Erkenntnisse für unseren Games-Career Blog zusammengefasst.

Stefan Thomalla:

In unserer Seminararbeit geht es um die systematische Heranführung an die Wichtigkeit der Gestaltung des App Icons. Betrachtet man die Gestaltungsfläche der vergangenen 20 Jahre von PC-Spiele-Covern, so lässt sich schnell erkennen, dass das App Icon nur einen Bruchteil an Spielraum zulässt. Cover Designer eines handelsüblichen Computerspiels haben verschiedene Möglichkeiten Emotionen oder gewisse Erwartungen beim potentiellen Käufer zu wecken, um ihm ein Vorgeschmack auf das Spiel zu liefern. Spielinhalt, Spielstimmung, eventuelle Hauptcharaktäre können so detailgetreu auf das Cover platziert werden, um dementsprechend das Interesse bei der Zielgruppe zu wecken. Diese Möglichkeiten haben App Icon Designer nicht und müssen sich demnach auf das Wesentliche beschränken und dies möglichst so gestalten, dass sie sich sichtbar von der Konkurrenz abheben.

Eine Möglichkeit dies zu realisieren ist die richtige Farbwahl bei der Gestaltung. Verschiedene Farbtöne gleicher Gattung fallen bei der kleinen Größe wenig auf, darum sollte ein Icon Designer mit Kontrasten arbeiten, um den Kerninhalt dadurch hervorzuheben. Gleichzeit ist darauf zu achten, dass das Design sich von Konkurrenzprodukten farblich abgrenzt, aber dennoch nicht die Erwartungen an den Spielinhalt selbst verfälscht. Inhalt und Icon müssen zusammenhängend sein.

Eine weitere Option der Gestaltung des App Icons ist ein passendes Symbol, welches im App Icon dargestellt wird. Das Symbol muss das Spiel repräsentieren oder einen wichtigen Kerninhalt darstellen. Dies erweist sich als schwierig, da, wie schon erwähnt, die Größe nicht viel Spielraum zulässt. Generell sollte man nicht versuchen zu viele Informationen im Icon unterzubringen, da diese sonst nicht wahrgenommen werden.

Diesbezüglich muss auf das Suchverhalten des Nutzers eingegangen werden. Nimmt man als Beispiel Google Play als Plattform, so wird deutlich, dass bei über 675.000 vorhandenen Applikationen, womöglich keiner jede App bzw. jedes Spiel anklickt, um sich näher über den Inhalt zu informieren. Neben der gezielten Suche nach einem Produkt erfolgt die Wahl für ein Spiel schon bei der Wahl des ansprechendsten Icons. Dies verdeutlicht die Wichtigkeit der Gestaltung.

Christopher Grünewald:remote control

Um unsere Seminararbeit möglichst praktisch zu gestalten, haben wir uns einen Praxispartner zur Hilfe gesucht. Dadurch ist unsere Arbeit mit Hilfe von Remote Control Productions GmbH bzw. mit dem eigenen Entwicklerstudio Chimera Entertainment GmbH entstanden. Dabei half uns vor allem Christian Dreher, der Art Director unseres Praxisbeispiels World Wonders: The Tower of Babel.

 

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Word Wonders – Iteration 1

Dabei wird auch das Spiel selbst genau unter die Lupe genommen und beschrieben wie parallel zur Entwicklung des Spiels auch das App Icon entstanden ist.
Dabei gehen wir nicht nur auf die Farbgebung und die Auswahl grafischer Inhalte ein, sondern auch auf die einzelnen Iterationsschritte.
Was Iterationsschritte sind, warum sie so wichtig für die Entwicklung des Icons sind und wie viele man bei welchem Projekt wählen sollte wird ebenfalls geklärt.

 

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Word Wonders – Iteration 2

Allerdings gehen wir auch auf andere Beispiele, aus von uns gewählten Bereichen, ein. Dabei geht es um Top-Seller wie Angry Birds, Lizenzprodukte wie Die Sims und auch um App Icons die bei erstem Hinsehen eher untypisch sind. Bei der Analyse der Beispiele geht es immer um die Frage, ob der Erfolg von Mobile Games im Speziellen auch am Design des App Icons gemessen werden kann. Wir haben unsere Arbeit vor dem Release des Spieles Word Wonders: The Tower of Babel begonnen.

 

Fertiges Icon von Word Wonders

Fertiges Icon von Word Wonders

Glücklicherweise wurde es nicht nur erfolgreich, sondernwurde außerdem beim diesjährigen deutschen Computerspielepreis als bestes Mobile Game ausgezeichnet. Dies unterstreicht die Relevanz unseres Beispiels.

Die komplette 72 Seiten umfassende Seminarbeit „App Icon Design – Die Bedeutung und Wirkung für das Markenimage bei Mobile Games“ gibt es als E-Book. Beispielsweise bei Amazon.

Über die Verfasser der Studie:

Stefan:

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Stefan Thomalla

Ich bin Stefan Thomalla, 26 Jahre alt und studiere Betriebswirtschaft und Recht an der Hochschule in Aschaffenburg. Meine Schwerpunkte waren „Marketing Intelligence“ und „Markenmanagement und -recht“. Meine Seminararbeit für „Marketing Intelligence“ beinhaltete eine Untersuchung der Leserschaft für ein regionales kulturelles Veranstaltungsmagazin. Für „Markenmanagement und – recht“ verfasste ich in Zusammenarbeit mit Christopher Grünewald die Seminararbeit „Die Bedeutung und Wirkung des App Icon Designs für das Markenimage am Beispiel Mobile Games“.

Seit 8 Jahren arbeite ich nebenbei in verschiedenen gastronomischen Betrieben, um mir mein Leben eigenhändig zu finanzieren. Meine Hobbies: Basketball, Gaming (Sport Games insbesondere), lesen, Wirtschaft/ Politik und arbeiten.

 

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Christopher Grünewald

Christopher:

Ich bin Christopher Grünewald, 25 Jahre alt, studiere Betriebswirtschaft und Recht in Aschaffenburg, mit den Schwerpunkten „Markenmanagement und Recht“ und „Unternehmensführung“.
Im Schwerpunkt Markenmanagement und Recht schrieb ich im letzten Jahr eine Seminararbeit zum Thema „Die Bedeutung und Wirkung des App Icon Designs für das Markenimage am Beispiel Mobile Games“.
Im Schwerpunkt Unternehmensführung schrieb ich vor kurzem eine Seminararbeit zum Thema „Die Relevanz des Mobile Marktes für den Versandhandel in Gegenwart und Zukunft“. Ich arbeite als Videoredakteur bei ps3-talk.de und ps4-magazin.de.
Dort bin ich für unseren YouTube Kanal zuständig und kreiere für diesen Newssendungen, Vorschauvideos, Eventvideos, Specials, usw.
Meine Hobbys sind Games (jedes Genre), Filme (jedes Genre), Bücher (vor allem Fantasy, Dean Koontz Dan Brown und die IGM), Terraristik, Politik und Wirtschaft.

Ich bin Beigeordneter in unserem Gemeindevorstand, im Ausschuss der Jugendkommission, Vorstandvorsitzender der FDP im Ortsverband Gersprenztal,  im Vorstand der FDP auf Kreisebene und stellvertretender Beigeordneter der FDP für das Land Hessen.

Ab dem 1. Februar 2014 beginne ich ein Praktikum bei Deck13 im Bereich QA. Mein Traumarbeitsplatz wäre im Bereich Game Producing, Creative Producing bzw. Project Management in der Videospieleindustrie.

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Games-Career Blog
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Auf unserem Games-Career Blog widmen wir uns den Themen Games-Branche, Karriere und natürlich Games. Dabei setzen wir nicht nur auf eigene Artikel. Genauso interessieren wir uns für deine Ansichten, Meinungen und Erfahrungen zu eben diesen Themen. Mit dem Blog möchten wir dir die Möglichkeit geben, deine Ansichten und Ideen mit der Games-Career Community zu teilen. Betrieben wird der Blog von Quinke Networks.

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